Alle Fledermausarten gelten gemäß § 10 Abs. 2 Nr. 10 b aa) BNatSchG i.V.m. Anhang IV FFH-RL als besonders geschützte Arten. Fledermäuse sind darüber hinaus auch nach § 10 Abs. 2 Nr. 11 b
BNatSchG streng geschützte Arten, da sie als besonders geschützte Arten in Anhang IV FFH-RL aufgeführt sind.
Regelmäßig werden verletzte oder geschwächte Fledermäuse gefunden.
Was können Sie nun für die Fledermaus tun?
Wenn sie die Fledermaus bergen bitte vorsichtig und vollständig das Tier umfassen, damit es nicht aus Angst mit den Flügel um sich schlägt und sich so eventuell noch mehr verletzen kann.
Fledermäuse sind Wildtiere, die sich bei Angriffen verteidigen. Ein Versuch, eine Fledermaus in die Hand zu nehmen, stellt für die Tiere einen Angriff dar. Die Fledermäuse versuchen daher durch Beißen sich des Angreifers zu erwehren.
Da die Tiere ein spitzes Insektenfressergebiß besitzen, können schmerzhafte Verletzungen entstehen.
Fledermäuse sollten deshalb nur mit Handschuhen angefaßt werden!
Folgende Fledermäuse brauchen Hilfe:
Die Bilder vergößern sich zur besseren Ansicht wenn man drauf klickt:
Was gilt es zu beachten:
Sollte die Übergabe an einen Fledermausexperten aus irgendwelchen Gründen nur zeitlich verzögert möglich sein, dann bitte:
Besonders wichtig ist es, dem entkräfteten Tier Wasser anzubieten.
Trinken bitte nur aufgewärmten Tieren anbieten !!
Hierzu können Sie einen Wassertropfen auf dem Stiel eines Kaffeelöffels, mithilfe eines Strohhalms, einer Pipette oder einem sauberen Tuschepinsel der Fledermaus an das Maul halten. Besser geht es allerdings mit einer Pipette. Die Tiere werden es dankbar auflecken.
Bitte achten Sie darauf, daß kein Wasser in die Nasenlöcher gelangt.
Fledermäuse können nicht gleich aus Wasserschälchen trinken, geschwächte Tiere muss man also mit der Hand wie oben beschrieben das Trinken ermöglichen.
Zusätzlich kann man als Trinkmöglichkeit einen kleinen Schraubdeckelverschluß einer Flasche mit Wasser füllen und in den Karton stellen.
Winter Notfälle
Bei Wetterumschwüngen , insbesondere bei nahenden Kaltfronten kann es passieren, dass die Fledermäuse gezwungen sind einen Quartiewechsel vorzunehmen. Arten, wie der Abendsegler oder die Rauhautfledermaus beziehen im Winter nicht gleich frostfreie Höhlen sondern wohnen in Baumhöhlen, Gebäudespalten oder Holstapeln.
Wenn sie merken, dass es mit dem herannahenden Frost für sie gefährlich wird, sind sie gezwungen auf die Suche nach einem frostfreien Versteck zu gehen. Diese Suche ist sehr energiezehrend und Fledermäuse, die ohnehin schon wenig Winterspeck haben entkräften dann relativ schnell.
Finden Sie im Winter so eine schwache o. entkräftete Fledermaus ist auch diese erstmal in einen kühleren Raum zu bringen, wenn sie nicht verletzt ist!
Der Raum sollte auf jeden Fall frostfrei sein, am besten sind Raumtemperaturen zwischen 5-8 Grad.
Dies ist wichtig damit die Tiere nicht noch durch Wärme ihren Stoffwechsel hochfahren und so weitere wertvolle Energie verlieren.
Ist das Tier jedoch verletzt oder stark dehydriert oder untergewichtig muss es langsam! erwärmt werden, denn die lebensrettende Notversorgung muss schnellstmöglich erfolgen und steht dann im Vordergrund.
In welchem Ernährungszustand sie ist kann man relativ schnell erkennen - sieht man ein deutliches "Nackenpolster" zwischen Ohren und Schultern, dann hat sie noch etwas von dem wichtigen Winterspeck. Dieses Nackenpolster wird aus dem braunen Fettgewebe gebildet, welches die Energiereserven des Tieres speichert.
Sollte es sich aus Zeitgründen ergeben, dass Sie dem Tier Wasser oder Mehlwürmer anbieten müssen (die Abgabe an einen prof. Fledermauspfleger kann nicht so schnell erfolgen o. das Tier ist extrem entkräftet u. dehydriert sonst) dann achten Sie darauf, dass Tier langsam!! zu erwärmen und erst im leicht erwärmten Zustand etwas Wasser o. einen Wurm anzubieten.
Wichtig ist dies auch nur in kleinen Mengen zu tun, da sonst die Verdauung überfordert ist u. die Fledermaus ggf. erbricht. Halten Sie die Fledermaus komplett umschlossen allerdings locker in der Hand, damit sie sich nicht erdrückt fühlt u. unnötig Stress hat.
Ist die gefundene Fledermaus extrem aktiv und schreit, kann dies auf ein Trauma durch Katzenangriff etc. hindeuten. Dann am besten das Tier erst einmal in einen dunklen Raum bringen damit es sich wieder beruhigt.
Weitere Winternotfälle sind zB Tiere die versehentlich den Kamin als Winterquartier ausgewählt haben oder sich im Holzstapel zurückgezogen haben.
Unsere Bitte daher:
Schauen Sie vor dem Entzünden des Kamins immer vorher in den Brennraum, ob da eine Fledermaus drin hängt, sichern Sie am besten den Schornstein mit einem engmaschigen Gitter damit kein Tier dort hinein fallen kann und gucken Sie sich das Brennholz, dass Sie in die Wohnung holen vorher genau an. Besonders Rauhäute lieben es sich in diesen Holzschichtungen zu verkriechen. Mit etwas Aufmerksamkeit kann man so Tieren das Leben retten.
Wird dabei ein Tier gefunden, dann bitte die Fledermaus nicht einfach irgendwo an einen Baum oder ans Haus hängen, sondern vorsichtig in ein kleines Behältnis legen, dieses in einen kühlen
ruhigen Raum stellen und schnellstmöglich einen Fledermausfachmann kontaktieren.