Fledermaushilfe

Auch wenn die Jäger der Nacht selten in ihrem Treiben zu beobachten sind, so sind sie doch ein wichtiger und wertvoller Bestandteil unserer heimischen Fauna.

Besonders als Insektenvertilger leisten sie jede Nacht ganze Arbeit. Eine Fledermaus muss auf ihrem nächtlichen Beutezug ein Drittel (manchmal sogar bis kanpp die Hälfte) ihres Körpergewichts, an Nahrung zu sich nehmen um ihren Energiebedarf zu decken.

Das bedeutet, dass sie ca. 4000 Mücken in einer einzigen Nacht fängt.

Vor diesem Hintergund sind sie als "Schädlingsbekämpfer" unverzichtbar.

 

Futterplätze schaffen

 

Da in vielen Gärten aber immer weniger Insekten, aufgrund von Chemie- und Pflanzenschutzgifteinsatz, anzutreffen sind, herrscht bei den Fledertieren vielernorts Nahrungsknappheit.

Hier kann man helfen, indem man spezielle Samenmischungen ausstreut, die gezielt auf die Bedürfnisse der Fledermäuse und ihren Nahrungsvorlieben abgestimmt sind. Diese Samenmischungen enthalten Pflanzen wie die Nachtviole, Nachtkerze, Salbei oder Minze, die dämmerungs- und nachtaktive Insekten anlocken welche dann als Beute für die Fledermäuse dienen. 

Als Bepflanzung gehören in einen Fledermausgarten auch Wildrosen, Holunder, Salweide, Schlehe, Schwarzdorn und/oder Brennnessel. Aber auch bestimmte Wiesenblumen, Kräuter, Kletterpflanzen und Wildsträucher eignen sich gut, außerdem Bäume wie der Feldahorn und die Hängebirke.

Natürlich ist auch ein Komposthaufen ein wichtiger Bestandteil in einem Fledermausgarten, da er viele Insekten anlockt die den Fläusen als Nahrung dienen.

Wasserstellen oder Teiche wirken ebenfalls als Anziehungspunkt auf Fledermäuse, da sich in lauen Sommernächten dort zahllose Mücken versammeln - der Tisch dann also reich gedeckt ist für die Flattertiere.

Nisthilfen

Die verschiedenen Fledermausarten haben unterschiedliche Ansprüche an ihre Sommer- und Winterquartiere. Zum Kauf werden inzwischen verschiedene Nisthöhlen angeboten, z.B. Rundhöhlen, Flachkästen, rechteckige waagerechte Kästen, Einbaukästen und Nisthöhlen für spaltenbewohnende Fledermäuse.

 

Die sogenannten "Baumfledermäuse" (Bechsteinfledermaus, Abendsegler) leiden unter dem Roden von alten Baumbeständen und finden kaum noch geeignete Baumhöhlen. Meist sind diese dann auch schon von Vögel belegt.

Hier ist eine praktische Hilfsmaßnahme das Aufhängen von Fledermauskästen oder-höhlen in Waldgebieten, Parks oder Gärten. Diese Kästen dienen als Ersatz für Baumhöhlen. So kann die Quartiernot der Tiere etwas gemildert werden.

Den spaltenbewohnenden Fledermausarten (Zwergfledermaus) geht es da auch nicht viel besser. Dank umfangreicher Gebäudesanierungen und Dämmungen verschwinden vielerorts die Unterkünfte für die kleinen Flieger.

Auch für diese Fledermäuse kann man Fledermauskästen bauen.

Zahlreiche Anleitungen zum Bau eines Fledermauskastens findet man im Internet. Die Bretter sollten eine Dicke von mindestens 20 mm haben. Die unten offenen Nistkästen haben eine Grundfläche von 30 x 10 cm. Die ideale Höhe der Seitenwände beträgt 33 cm.

Beim Bau müssen Sie darauf achten, daß der Kasten keine Ritzen aufweist. Sie können ruhig mit Holzleim arbeiten, denn der ist im trockenen Zustand für Fledermäuse ungiftig. Der Fledermauskasten muß zugluftfrei bleiben, da Fledermäuse zugempfindliche Tiere sind.

Die Fledermauskästen können in kleinen Gruppen von 5 - 7 Stück in größeren Baumgruppen, Wäldern, auch an Jagdkanzeln, im Garten oder am Haus angebracht werden. Vorzugsweise sollte der Kasten nach Süden orientiert sein, es sollte aber vermieden werden, dass er der prallen Sonne ausgesetzt ist. Der Kasten heizt sich dann zu stark auf und wird von Fledermäusen gemieden.

Die ideale Hanghöhe liegt zwischen 3 und 5 Metern. Wichtig ist, daß die Fledermäuse den Kasten frei anfliegen können; es dürfen keine Äste vor das Anflugbrett ragen.

Hilfreich ist ein Teich in der näheren Umgebung. Fledermäuse trinken gern nach dem Schlaf und in Teichnähe gibt es immer viele Insekten.

 

Oft dauert es, bis Fledermäuse die Kästen annehmen, man braucht einfach etwas Geduld.
Wenn die Tiere die Nisthilfen dann angenommen haben, sind sie durchaus quartiertreu und können über Generationen immer wieder zum gleichen Quartier zurückkehren.

 

Mit Renovierungsarbeiten, Umbaumaßnahmen an den Quartieren oder mit dem Reinigen der Höhlen wartet man am besten bis September. Zu dieser Zeit verlassen die Fledermäuse ihre Sommerquartiere.