Der Winter, so schön er auch ist, bedeutet für unsere Vögel nicht selten einen täglichen Überlebenskampf. Bei strengem Frost verliert eine Meise 10% ihres Gewichts und nur allein um ihre Körpertemperatur gegen die Kälte aufrecht zu erhalten schlägt ihr keines Herz 465 mal in der Minute. Frost bedeutet für alle Tiere ein hohen Energieaufwand erbringen müssen, den sie nur über gutes und reichliches Futter kompensieren können. Für ein Goldhähnchen bedeutet dies zum Beispiel, dass es spätestens nach 7 - 8 Stunden etwas essen muß sonst stirbt es.
Für unsere Vögel ist es deshalb eine große Hilfe, wenn wir ihnen mit gefüllten Futterhäuschen und Meisenknödeln mindestens über das ganze Winterhalbjahr helfen.
Die erbrachte Hilfe hat aber auch für uns Menschen einen positiven Aspekt.
Das Beobachten der Vögel am Futterhäuschen ist besonders für Kinder ein faszinierendes Naturerlebnis.
Zudem
Damit die Vogelfütterung nicht nur Freude macht, sondern unseren gefiederten Freunden auch wirklich hilft, haben wir einige wichtige Tipps zusammengestellt:
Das Futter:
Die Futterstelle:
Sing- und Kleinvögel kann man ganz grob 2 Gruppen, entsprechend ihren Nahrungsvorlieben einteilen. Um möglichst vielen Tieren mit dem Futterplatz zu helfen sollte man ein möglichst breites Spektrum an Futtermitteln anbieten, denn viele Vögel sind Gemischtfresser.
Körnerfresser
Körnerfresser sind zB. Buch- und Grünfinken, Kernbeißer, Zeisige, Stieglitze, Dompfaff und Sperlinge. Sie ernähren sich von Samen aller Art. Geeignet für die Winterfütterung sind Sonnenblumenkerne, Hanfsamen, Mohn, Lein, Rübsamen, Buchweizen und Haferflocken. Größere Körner können Sie z. B. mit einem Nudelholz selbst zerquetschen. Dadurch platzt die Samenhülle auf, und der essbare Kern ist leichter erreichbar. Auch Nussbruch ist sehr beliebt. Getreidespreu aus der Landwirtschaft bietet sich für eine Bodenfütterung an. Verfüttern Sie keine Müslis!
Gute Samenmischungen bestehen zu zwei Drittel aus Sonnenblumenkernen und zu ca einem Viertel aus Hanfsaat. Der Rest sollte aus Haferflocken, gehackten Nüssen und kleineren Sämereien bestehen.
Diese Mischung ist sehr energiereich.
Weichfresser
Weichfresser sind z. B. Amseln, Drosseln, Stare, Goldhähnchen, Zaunkönig, Rotkehlchen und Spechte. Diese Vogelarten bevorzugen Früchte, Insekten und Weichtiere. Sie können ihnen getrocknete
Beeren, Weizenkleie, getrocknetes Obst, Rosinen, Haferflocken, gemahlene oder geschrotete (ungesalzene!) Nüsse und frische Äpfel oder Birnen anbieten. Bei frischem Obst ist darauf zu achten, dass
es nicht einfriert.
Natürlich kann man auch Fettfutter selbst herstellen, Rezepte und Anleitung findet man unter www.wildvogelhilfe.org.
Als Futterzeiten sind der frühe Morgen ganz wichtig und nochmal der späte Nachmittag/frühe Abend (ca 2 Std vor Beginn der Dämmerung). So finden sie morgens hungrig nach der kräftezehrenden Nacht schnell energiereiche Nahrung und dann auch wieder vor der nächsten Nacht.